Irmtraud Väth
Praxis für Osteopathie und Kinderosteopathie

Was ist Osteopathie?

Das Prinzip der Osteopathie bezieht sich zum einen auf die Beweglichkeit des Körpers in seiner Gesamtheit, zum anderen auf die Eigenbewegungen der Gewebe, der einzelnen Körperteile und Organsysteme sowie deren Zusammenspiel. Jedes Körperteil, jedes Organ benötigt zum optimalen Funktionieren viel Bewegungsfreiheit.

Ist die Beweglichkeit eingeschränkt, entstehen aus Sicht der Osteopathie zunächst Gewebespannungen und darauf folgend Funktionsstörungen. Die Summe dieser Fehlfunktionen kann der Organismus aus Sicht der Osteopathie nicht mehr kompensieren – es entstehen Beschwerden. Den Ursprung dieser Beschwerden zu finden und zu behandeln ist das Ziel der Osteopathie.

Für wen ist Osteopathie geeignet?

Erwachsene

So Individuell jeder Mensch ist, so individuell können auch die Ursachen sein, die ein Problem auslösen. Ein Unfall, der vielleicht auch schon länger zurückliegt, erhöhte körperliche Belastungen oder psychischer Stress im beruflichen/privaten Umfeld – all das belastet die Funktionsfähigkeit unseres Körpers. Wir können lange damit umgehen, doch irgendwann zeigen sich Symptome, dass die Belastung zu groß wird. Das kann sich in Schmerzen oder Funktionsstörungen von Muskeln, Organen etc. zeigen. Die Ursache zu finden und die entsprechende körperliche Spannung zu lösen, ist das Ziel der Osteopathie.

Kinder und Jugendliche

Jedes Kind ist besonders und diese Individualität sollte man nie aus dem Blick verlieren. Ein Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo – und trotzdem gibt es Gründe, warum Ihr Kind den nächsten Entwicklungsschritt, der bereits hätte kommen sollen, noch nicht tun kann. Das betrifft sowohl die motorische Entwicklung (Gleichgewicht, Haltung) als auch die kognitive Entwicklung (Aufmerksamkeit, Konzentration, Wahrnehmung). Auch hier erspürt ein Osteopath die Spannungen und hilft dem Kind dabei, diese aufzulösen.

Säuglinge

Die Geburt eines Babys ist wohl das beeindruckendste und aufregendste Ereignis im Leben eines Paares. Und läuft die Geburt wie geplant, ist es ein wundervoller Start in ein neues Familienleben. Aber nicht jede Geburt verläuft komplikationslos. Manchmal braucht es Hilfe von außen, um das Baby sicher auf die Welt zu bringen. Während des gesamten Geburtsprozesses können Blockaden und Stauchungen entstehen, die das Baby daran hindern entspannt in diese Welt zu starten. Die Osteopathie erspürt diese Spannungen und hilft dem Säugling dabei, diese aufzulösen.

Geschichte der Osteopathie

Das Konzept der Osteopathie wurde 1874 in den USA von dem Arzt Dr. Andrew Taylor Still (1828-1917) begründet.

Still,  der den Tod seiner ersten Frau und einiger seiner Kinder mit
den herkömmlichen Mitteln der Medizin nicht verhindern konnte, war auf
der Suche nach neuen Wegen in der Medizin. Nach ausführlichen Studien
der Anatomie kam er zu dem Schluss, dass selbst geringe Veränderungen an Knochen, Gelenken, Muskel den gesamten Organismus in seiner Funktion beeinflussen  können. Ein wichtiger Punkt seines  Konzeptes bestand in einer ungestörten Funktion des Gewebes, der Gefäße und Nerven, wodurch die Selbstheilungskräfte im Menschern wieder aktiviert werden können.

Er entwickelte vier Prinzipien, die auch noch heute das Fundament der Osteopathie darstellen:

  • die grundlegende Bedeutung von Bewegung für alle Strukturen im Körper
  • die gegenseitige Abhängikeit von Struktur und Funktion sen sich
  • die untrennbare Einheit des Körpers
  • die Selbstheilungskräfte des Körpers

1892 wurde die erste Schule für Osteopathie in Kirksville, Missouri gegründet. Ein Schüler Stills, William Garner Sutherland (1873-1954), beschäftigte sich intensiv mit dem Schädel und seinen Verbindungen. Er
erweiterte das Konzept um die cranio-sacrale Osteopathie.

In den 80er Jahren kam die Behandlung der inneren Organe dazu, die v.a. vom französischen Osteopathien Jean-Pierre Barral entwickelt wurde.

Ist die Beweglichkeit eingeschränkt, entstehen aus Sicht der Osteopathie zunächst Gewebespannungen und darauf folgend Funktionsstörungen. Die Summe dieser Fehlfunktionen kann der Organismus aus Sicht der Osteopathie nicht mehr kompensieren – es entstehen Beschwerden.

Portrait von Andrew Taylor Still
Andrew Taylor Still (1828-1917)
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